18 August 2017

Der Höhepunkt der »Valerian«-Saga

Ich gehöre zu den Science-Fiction-Fans, die sich auf die Kinoversion von »Valerian« gefreut haben – und bislang habe ich den Film verpasst ... Aber weil ich das Original in Comic-Form so mag, holte ich mir kürzlich den vierten Teil der Gesamtausgabe von »Valerian und Veronique«.

Ich bin ziemlich begeistert – und das, obwohl ich die Original-Alben im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte mehrfach gelesen habe. Die Alben, die in diesem vierten Band enthalten sind, dürften der Höhepunkt der Serie sein: nicht sofort-sogleich verständlich, aber künstlerisch wie erzählerisch auf einem sehr hohen Niveau.

Als der Zeichner Jean-Claude Mézières und der Autor Pierre Christin ihre Serie in den 60er Jahren begannen, war sie noch reichlich naiv; das Science-Fiction-Abenteuer war knallbunt und wirkte noch oberflächlich, war aber schon damals um Längen besser als die Konkurrenz. Die Alben, die in diesem vierten Band enthalten sind, entstanden in den frühen 80er-Jahren – in dieser Zeit war die Comic-Szene wesentlich erwachsener, da konnten sich die Künstler größere Freiheiten erlauben.

Der vierte Band enthält die ursprünglichen Alben »Das Monster in der Metro«, »Endstation Brooklyn«, »Die Geister von Inverloch« und »Die Blitze von Hypsis«. Das Besondere dabei: Sie spielen zu einem großen Teil auf der Erde – und zwar während des zwanzigsten Jahrhunderts. Paris und New York, aber auch Schottland zählen zu den Schauplätzen der Handlung.

Das nutzen der Autor und der Zeichner zu vielen witzigen Ideen. So wird es zum Running Gag, dass der sauber geschnittene Kunstrasen vor einem schottischen Schloss von Außerirdischen ebenso verwüstet wird wie von einem landenden Raumschiff – und die Schlossherren bleiben »very british« und sehr cool.

Darüber hinaus sind die Geschichten voller kosmischer Verwicklungen, esoterischer Anwandlungen – die vier Elemente spielen eine Rolle – und emotionaler Schwierigkeiten. Valerian und seine Veronique haben es nicht einfach; sie benötigen die Hilfe von allerlei anderen »Helden«, die allesamt skurril sind.

Ich wiederhole mich gern: Die Serie zählt zur absoluten Pflichtlektüre für jeden Science-Fiction-Fan. Und der vierte Band ist sicher der Höhepunkt der Serie – leider nur richtig verständlich, wenn man die vorigen Bücher auch gelesen hat.

2 Kommentare:

Christina hat gesagt…

Die Comic-Reihe würde sogar ich mir ins Regal stellen. Obwohl ich sonst eher keine Comics lese.

Booknapping hat gesagt…

Ich habe letztes Jahr das Glück gehabt, neben der Yoko Tsuno-Gesamtausgabe auch die Valerian & Veronique-Gesamtausgabe in meinen Regalen zu vervollständigen. Auch ich habe den Film bisher "verpasst" - eher absichtlich allerdings, obwohl ich Luc Bessons Arbeit sehr schätze.

Tatsächlich habe ich noch nicht alle V&V-Alben gelesen, freue mich aber jedes Mal wieder wenn ich eines der schönen Alben bzw. jetzt Bücher ;-) in den Händen halte. Da ich eh chronologisch lese, werde ich in der passenden Lesereihenfolge bei der GA Band 4 ankommen. Vor kurzem gelesen habe ich die Gesamtausgaben 1 und 2, weiter ginge es bei der 3 und dank deiner Vorstellung freue ich mich jetzt ganz besonders auf die 4! Vielleicht kenne ich die Abenteuer schon aus meiner Kindheit, aber das wird sich dann zeigen.

Liebe Grüße,
Sandra